Battle Isle + Scenario Disks
Blue Byte weiß, wie man Strategenherzen höher schlagen läßt: Noch nie war das Erobern des feindlichen Hauptquartiers so spannend wie bei dieser Mischung aus Schach und High Tech Krieg!
Los geht’s mit einem bombastischen Vorspann, zur Sache dann am zweigeteilten Screen: Stratege Nr. 1 (Mensch) taktiert auf der linken Hälfte, Stratege Nr. 2 (zweiter Mensch oder Amiga) tobt sich gleichzeitig auf der rechten Seite aus. Es handelt sich also durchaus um ein und dasselbe Schlachtfeld, die Bildschirm Aufteilung hat rein praktische Gründe. Der ganze Inselkrieg besteht nämlich aus sich ständig abwechselnden Bewegungs- und Aktionsphasen. Ein Spieler kann immer seine Einheiten bewegen, während der andere attackiert, repariert, konstruiert oder was halt sonst gerade anfällt. Es gibt insgesamt 32 Schlachtinseln, wovon sich 16 auch im Solo-Modus bewältigen lassen. Sie bestehen aus lauter Sechsecken, was man wegen der draufgepinselten (hübschen) Wälder, Flüsse, Fabriken usw. Im ersten Moment gar nicht so richtig wahrnimmt. Außerdem pflügen die Transporter, Panzer, Flugzeuge, Schiffe und Infanterieeinheiten durchs Gelände, dazu kommen noch ihre jeweiligen Hauptquartiere.
Um zu gewinnen, muß man entweder sämtliche Einheiten des Gegners vernichten oder sein Hauptquartier stürmen. Dazu werden erst mal die eigenen Truppen bewegt, und das geht so: Mit dem Joystick-cursor drauffahren und den Feuerknopf drücken; jetzt kann man durch gezielte Stickbewegung die Reichweite dieser Einheit betrachten. Infos über sie einholen, die Übersichtskarte einblenden oder eben den ausgewählten Panzer, Fußsoldaten etc. in Matsch setzen. Sind alle Einheiten bewegt und alle Witwen getröstet, kommt die Aktionsphase – die läuft im Prinzip genauso ab, nur daß der Stick hier teilweise mit anderen Optionen belegt ist (Aaangriff!). Die Manöver werden allerdings nicht direkt vom Spieler ausgeführt, er erteilt nur die Befehle dafür. Beim Wechsel von bewegungs- und Aktionsphase rechnet der Amiga dann die beabsichtigten Aktionen durch und führt sie aus – soweit sie überhaupt noch möglich sind (zerstörte Flieger fliegen halt nicht mehr). Was gibt’s an battle Isle auszusetzen? Nichts! Die grafische und soundmäßige Präsentation ist für eine Strategieschinken phantastisch, die Handhabung dank einer erstklassigen deutschen Anleitung und der ausgezeichneten Steuerung hervorragend, die (übrigens mehrere Screens großen) Schlachtfelder sind samt und sonders taktisch ausgetüftelt. Der langen Rede kurzer Sinn: Battle Isle ist ein Süchtigmacher, wie man ihn seit Powermonger nicht mehr gesehen hat! (C. Borgmeier) Amiga Joker, Oktober 1991 |
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SCENARIO DISK 1
Wer sagt da, Strategicals wären nur was für stille Tüftler, während sich die Massen ganz woanders austoben? Komischerweise war just das strategische Battle Isle eins der meist gekauften Spiele des letzten Jahres - und die Massen riefen lauthals nach mehr!
Also brütet das Blue Byte-Team über „Battle Isle II“, strickt an der eng verwandten „History Line“ (Preview im letzten Heft) und überlegt sich, wie man den Fans die Wartezeit verkürzen könnte. Kurz und gut, man ging in sich, und was fand man da? 24 neue Solo- und 8 frühlingsfrische Zwei-Spieler Landschaften!
Einer alten Ergänzungsdisk-Tradition folgend vergeben wir keine Bewertung, denn am grundsätzlichen Spielverlauf hat sich ja nichts geändert: Nach wie vor geht es darum, entweder das feindliche Hauptquartier zu stürmen oder sämtliche gegnerischen Einheiten aufzureiben, immer noch erhält man ein Paßwort für jedes eroberte Eiland. Steuerung, Musikbegleitung, Truppen, all das ist vollkommen identisch. Wegen der besseren Optik kämpft jetzt allerdings nicht mehr Gelb, sondern Rot gegen Blau, außerdem wurde die gestrichelte Umrahmung der Sechsecke beim „Reichweiten-Test“ durch eine langgezogene, etwas dickere Linie ersetzt. Die Action-Sequenz ist ein bißchen detaillierter gezeichnet, und bei den neuen Landschaften selbst hat man sich viel Mühe gegeben. Manche sind mit Schnee bedeckt, in anderen knirscht der Wüstensand, und einmal existieren Eis- und Sandwüste sogar friedlich nebeneinander.
Für 59 märke ist die Data Disk somit zwar bestimmt keine billige, aber doch eine wertvolle Ergänzung für altgediente Insel-Strategen; Neu-Insulaner müssen sich zuerst das Hauptprogramm besorgen, denn eine allein lauffähige Version wie bei „More Lemmings“ gibt’s hier leider nicht. Was es gibt, das sind eine 60seitige Fortsetzung der Battle-Isle-Story, ein Ray Tracing Poster und wieder viele durchkämpfte Nächte! (C. Borgmeier)
Amiga Joker, Juli 1992
SCENARIO DISK 2
Während der Nachfolger „Historlyline“ die Charts abräumt und das Originalprogramm berits an der Compilation-Front kämpft, schickt Blue Byte nun noch eine zweite Datendisk zur Unterstützung des Erststrategen...
Wie bei derlei Ergänzungen üblich, sind das Gameplay und die Steuerung (per Stick, Maus oder Tastatur) hundertprozentig identisch mit dem originalen Kampfgeschehen. Oder sagen wir zu 99 Prozent, denn die Computergegner haben anscheinend im Lauf der jahre dazugelernt; sie agieren jetzt nämlich ein bißchen flotter und auch geschickter als früher – etwa, indem sie ihren Nachschub nicht mehr allein über die Straßen heranschaffen, sondern dafür das gesamte Areal ausnutzen. Außerdem finden sich unter den insgesamt 26 Einheiten auch ein paar neue Modelle; allen voran der schwerfállige Mammut-Panzer „T 100 Zeus“, der sich gleich auf zwei Wabenfeldern des Splitscreens breit macht.
Das aufregendste Feature ist aber mit Sicherheit, daß die 24 Solisten-, acht Zweispieler- und zwei Geheimlevel dieser „Datadisk“ selbstständig spielbar sind! Man kommt also auch ohne das Hauptprogramm in den Genuß der ebenso neuen wie futuristischen Mondlandschaften mit ihren Kratern und Lavaströmen. Die beteiligten Einheiten und die animierten Zwischen- bzw. Endsequenzen wurden natürlich ebenfalls auf Science Fiction getrimmt, dazu erklingen drei neue Hintergrundmelodien. Trotzalledem verzichten wir in altbewährter Datadisk-Manier auf eine Notenverteilung, denn so tiefgreifend sind die Änderungen nun auch wieder nicht, daß sie sich bewertungstechnisch auswirken würden. Aber großzügig wie wir sind, verraten wir Euch absch(l)ießend noch den Preis für das futuristische Schlachtenparadies: Mit 59 Zügen seid Ihr dabei, wenn es auf dem Mond zur Sache geht – eine Investition, die sich nicht nur für alte Inselkämpfer lohnt! (C. Borgmeier) Amiga Joker, April 1993 |
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hinzugefügt: July 13th 2013
Magazin: AJ
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Sprache: german