Campaign 2
Pack den Tiger in den Tank
Jetzt rollen sie wieder: Nach einer Datadisk und der ählich aufgebauten Wüstenei „War in the Gulf“ legt Empire nun den richtigen Nachfolger zur actionbetonten Panzersimulation vor!
Den Anlaß für das enrute Anrollen der Raupenketten bildet ein reichlich makaberes Jubläum: „5 Jahre globaler Konflikte seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges“ verkündet die Packungswerbung etwas voreilig. Im Spiel selbst geht es gottlob wesentlich seriöser zu, wenn auch kaum friedlicher... Wie vom Vorgänger gewohnt, muß man seine Panzerzüge in Echtzeit durchs Gelände manövrieren, die feindlichen Einheiten ausfindig machen und sie mit vereinten Streitkräften zerbröseln. Man kann dabei etweder die westliche oder die östliche Seite übernehmen, die übriggebliebene schnappt sich der Rechner. Neben 14 übungsszenarien stehen sechs frei anwählbare historische Landkriege von der Koreakrise bis zum Golfkrieg bereit, dazu gibt es noch einen Editor für individuelle Wohnzimmerschlachten. Sobald das mit fetziger Musik unterlegte Intro abgelaufen ist, wird man zum Herrn über eine je nach Szenario unterschiedlich große Blecharmada. Sie rekrutiert sich aus einem Sortiment von 152 verschiedenen Panzern, Lkws, Geschützen und Divisionen zusammengefaßt sind. Auf der scroll- und zoombaren Hauptkarte werden die als Vierecke dargestellten Truppenverbände mit Hilfe der Icons am rechten Bildrand in eine ordentliche Formation gebracht und durch Wälder, Dörfer und Flüsse zu ihren Zielpunkten gelotst. Trifft eine solche Gruppe auf einen feindlichen Verband, wechselt der Rechner automatisch in den Kampfmodus. Wenn man die Schlacht nun dem Computer überläßt, wird das Endergebnis innerhalb von Sekunden mitgeteilt. Spannender ist es natürlich, sich selbst in einen der Stick-/Tastatur-gesteuerten Tanks zu setzen, um dort den Schützen und/oder Fahrer zu mimen. Unterstützt von Radar und Kompaß sucht man dann die soft scrollende, aber detailarme und grünstichtige 3D-Vektorlandschaft nach Kanonenfutter ab – aufgespürte Gegner werden mit dem Bordgeschütz und diversen Raketen bearbeitet. Damit man auch den rechnergesteuerten Blechkollegen den rechten Weg weisen kann, läßt sich jederzet eine Übersichtskarte auf den Screen holen, außerdem ist die Spielgeschwindigkeit stufenlos regulierbar. Bei manchen Missionen darf man zudem Minenfelder legen sowie Infanterie-, Artillerie- oder Luftunterstützung anfordern. Einen Orden verdient haben sich die gehorsame Steuerung und das gelungene Motorengebrumm; im übrigen ist die Präsentation jedoch eher mäßig – die Explosionen und Landschaftsdetails bei „War in the Gulf“ waren da weit eindrucksvoller. Gegenüber dem ersten Teil hat sich lediglich der Umfang der Missionen und des nun bergeweise vorhandenen Statistikmaterials erhöht, vom spielerischen her sind die Unterschied dagegen denkbar gering. Was zu einem leider viel zu häufig gehörten Fazit führt: Eine Datadisk wäre die ehrlichere Lösing gewesen. (md) Amiga Joker, Januar 1994 |
|
hinzugefügt: September 15th 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1413
Sprache: german