Car-vup
Beim Stichwort Auto denkt man ja zuerst mal an Simulationen oder flotte Bildschirm-Rasereien. Im vorliegenden Fall handelt es sich dagegen um ein Plattformspiel reinsten Wassers – nur halt mit einem Töff-Töff in der Hauptrolle!
Arnie heißt der knatternde Held, er ist mit dem Muskelprotz gleichen Namens aber weder verwandt noch verschwägert. Nein, Arnie sieht mehr wie ein Trabi-Cabrio aus, nur sein breites Grinsen (wie aus der Zahnpasta-Reklame) erinnert ein wenig an den Namensvetter. Und noch etwas haben die beiden gemeinsam – wenn man ihre Freunde entführt, werden sie furchtbar sauer! Genau das ist hier auch passiert, und Klein-Arnie ist natürlich gleich der Kühler übergekocht vor ärger: Wutentbrannt tuckert er los, um seine Kumpels aus den Klauen des Obermieslings Captain Grim zu befreien. Aber keine Angst, jetzt kommt keine Schrottplatz-Schlacht, ja nicht mal eine wilde Verfolgungsjagd, hier geht es eher zu wie bei „Bubble Bobble“oder „Rainbow Islands“- also relativ friedlich.
Acht Level, die nochmals in 48 Unterlevel unterteilt sind, muß Arnie durchqueren und dabei jeweils alle Plattformen befahren (je nach Level werden sie dadurch umgefärbt, begradigt etc.). Alle Abschnitte haben ihre eigene Thematik, so sieht man im ersten eine Baustelle, der zweite ist im Gruseldesign gehalten, der siebte spielt im Wilden Westen usw. Dazwischen sind Bonuslevel und animierte Zwischensequenzen mit den befreiten Freunden eingestreut. Selbstverständlich treiben sich auf den Plattformen diverse Gegner herum, folglich gibt es auch Extrawaffen, wie Granaten, Freezer, Smartbombs usw, (normalerweise ist Arnie allerdings unbewaffnet). Außerdem müssen Früchte und Buchstaben aufgesammelt werden, die Bonuspunkte oder ein Extraleben bringen. Schafft man einen Level innerhalb des Zeitlimits, wird man mit dem Hubschrauber abgeholt, schafft man es nicht, kommt der „Turbo Demon“ und macht einem die Hölle heiß. Bei der Grafik hat man so ziemlich alles herausgeholt, was bei einem solchen Plattformspiel überhaupt drin ist: Sie ist farbenfroh, exzellent animiert und scrollt perfekt in mehreren Ebenen. Auch soundmäßig kann man sich nicht beklagen; der Titel-Track ist zwar recht dezent, dafür sind die Effekte und die Musik während des Spiels umso besser gelungen. Die Steuerung funktioniert ebenfalls einwandfrei, durch die intelligente Joystickbelegung kommt man sehr schnell mit den (drei) verschiedenen Sprungarten zurecht. Einen klitzekleinen Makel hat der originelle Geschicklichkeitstest aber doch: Am Ende einer Plattform fällt Arnie nicht herunter, sondern dreht automatisch um, wenn man den Absprung nicht rechtzeitig schafft. In hektischen Situationen (Stau, Nebel, viele Gegner...) führt das leicht zu Panikreaktionen des Spielers. Aber ansonsten ist Car-Vup wirklich ausgezeichnet, vielleicht nicht ganz so schön wie „Rainbow Islands“ – aber fast! (mm) Amiga Joker, Februar 1991 |
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hinzugefügt: September 15th 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1423
Sprache: german