Archer Maclean's Pool
Zum Kugeln!
Gute Neuigkeiten für Filzläuse, die von Whirlwind Snooker begeistert waren, aber eigentlich Pool gespielt hätten: Archer MacLean und Virgin ließen sich nicht lumpen, ab sofort darf auch gepoolt werden!
Na prima, wie steht es da mit Neuerungen? Oder setzte Programmier-Veteran MacLean etwa auf alt und bewährt? Nun, "alt" ist zwar gewiß das falsche Wort, aber die bewährten 3D-Grafikroutinen sind beispielsweise schon dieselben wie beim Snooker. Aber was hätte da auch groß verbessert werden können? Schließlich machten die bunten Kugeln schon vor einem Jahr dem Titel alle Ehre und sausten wie ein leibhaftiger Wirbelwind über den Digi-Filz, von den rasenden Kamerafahrten ganz zu schweigen. Auch die handliche Steuerung (direkt per Maus bzw. indirekt über Icons) blieb bei kleineren Kosmetik-Eingriffen weitgehend erhalten; die FX stammen ebenfalls vom Vorgänger, während der barmäßige Titeltrack zumindest sehr ähnlich klingt. Kurz und gut, die Veänderungen beschränken sich auf den spielerischen Part des Games.
Hier allerdings hat der gute Archer ein paar ordentliche Schaufeln zugelegt, was sich alleine schon an den verschiedenen Regelvarianten zeigt. So darf man etwa ganz nach Wunsch unter zwei Versionen mit acht Bällen und dem auch hierzulande beheimateten "Neuner" wählen. Schade nur, daß die in Deutschland verbreiteste Version mit 15 Kugeln fehlt, aber man kann halt nicht alles haben. Was man indes haben kann, das sind diverse Spielmodi: Die einzelpartie wird nun durch eine neue Match-Option ergänzt, bei der drei bis neun Durchläufe zu absolvieren sind. Keine Frage, daß der feine Trickstoß-Editor wieder mit
dabei ist, und schließlich findet sich gar ein regelrechter Turniermodus mit KO-System für bis zu acht Spieler!
Wo wir gerade von den Queue-Schwingern reden, sei hinzugefügt, daß man natürlich wie vor seinen menschlichen Kumpel bekämpfen kann; darüberhinaus stehen aber 20 verschiedene Computergegner zur Verfügung (gegenüber dreien beim Snooker), deren grundlegende Eigenschaften sich oft schon aus dem Namen erkennen lassen. So ist etwa Boring Bob ein ziemlich langweiliger Geselle, der ewig um den Tisch herumschleicht und meist auf Sicherheit spielt. Aber keine Sorge, es gibt ja auch noch den brillanten Mr Brill...
Interessant ist noch die Bewertung der Erfolge: Da es beim Pool keinen direkt zählbaren Score gibt, hat Mr MacLean das sogenannten "Rankometer" erfunden, welches die gezeigten Leistungen mit einem prozentualen Wert benotet – und der kann, zusätzlich zur Save-Routine für laufende Spiele, auch gespeichert werden. Bei dieser ausgefuchsten Billardsimulation stimmt also so gut wie alles (es soll gar eine Version mit deutschen Screentexten folgen), man wundert sich, wie das Programm mit 512KB und einer Disk auskommen kann. Wenn Archy dennoch keinen Hit eingelocht hat, dann einerseits, weil die Ähnlichkeiten zum Vorgänger halt doch sehr groß sind, und andererseits wegen der fehlenden 15-Kugel-Variante. (jn) Amiga Joker, November 1992 |
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hinzugefügt: May 1st 2013
Magazin: AJ
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Sprache: german