Cruise for a Corpse
Der Mörder ist ja normalerweise immer der Gärtner - im Falle von Delphines drittem Cinematique-Adventure kann’s aber nicht stimmen, denn was hätte wohl ein Gärtner im Frühjahr 1927 auf einer Vergnügungsjagd zu suchen?
Tatsächlich gibt’s auch weit und breit keinen Gärtner an Bord des stolzen Dreimasters von Mr. Karaboudjan. Stattdessen befindet sich Inspektor Dusentier von der Pariser Polizei unter den illustren Passagieren. Und das ist auch gut so, denn was als gemütlicher Segelturn begann, entwickelt sich bald zum kriminalistischen Puzzle schließlich wurde der Gastgeber schnöde dahingemeuchelt!
Als Täter kommt somit nur einer der Mittreisenden in Frage, es empfiehlt sich daher, sämtliche Räumlichkeiten des Schiffes genauestens nach versteckten Hinweisen zu durchsuchen. Auch mehrmalige Besuche derselben Kabine können helfen, denn die Uhr schreitet unerbittlich voran, und am Nachmittag mag sich etwas finden, das morgens noch nicht dagewesen ist. Nicht minder wichtig sind natürlich die Verhöre – wer viel fragt, erfährt auch viel! Sobald dem Detektiv ein Passagier vor die Schnüffelnase läuft, kann man aus einem Menü ein Gesprächsthema auswählen und sie anhören, was der oder die Betreffende zu sagen hat (wie beim Vorgänger „Operation Stealth“ wird der Text ins Bild eingeblendet). Je mehr Spuren Dusentier verfolgt, desto umfangreicher ist auch die Themenauswahl, und Merkwürdigkeiten gibt es in der Tat genügend: Was hat es mit dem mysteriösen Treffen in der Bar auf sich? Und welche Rolle spielen Suzannes Alkoholismus oder die Rechnung vom Juwelier? Das herauszufinden überlassen wir Euch, wenden wir uns derweil lieber der Technik zu… Zuallererst begeistert die lang erwartete Krimi-Kreuzfahrt mit einem wunderschönen Intro, auch die teilweise sehr hübsch und sauber animierten Spielgrafiken sind ganz State of the Art. Geradezu genial kommt die Steuerung angesegelt: Der Mauszeiger identifiziert interessante Gegenstände per Klick wird dann ein Menü mit allen Aktionen eingeblendet, die in diesem Augenblick mit diesem speziellen Objekt möglich sind – narrensicher! Die rechte Taste beschwört neben dem Inventory einen Grundriss des Gesamten Kutters herauf, hier kann man auf direktem Weg das nächste Ziel festlegen und muss sich nicht langwierig Bild für Bild durchbeißen – bravo! Und auch der Sound ist gelungen: Unterschiedliche Musikstücke fügen sich hervorragend in die Atmosphäre ein, und die gelegentlichen Effekte wirken fast schon echter als echt. Weil zudem die Rätsel schön knackig sind und auch der (manchmal etwas schwarze) Humor nicht zu kurz kommt, ist der Hit perfekt! Da kann selbst die entsetzlich ungenaue Codewheel-Abfrage nicht mehr kaputt machen – Cruise for a Corpse ist Spitze! (jn) Amiga Joker, Oktober 1991 |
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hinzugefügt: October 31st 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1602
Sprache: german