Curse of the Azure Bonds
Weil wir zugegebenermassen selber schon ein bisschen durcheinander sind, welches AD&D-Game da nun der Nachläufer von welchem Vorfolger ist, lassen wir die chronologische Einordnung jetzt einfach bleiben. Sollen sich doch die Geschichtsforscher darum kümmern.
Deshalb sei auch nur ganz vorsichtig angemerkt, dass Curse of the Azure Bonds aus der "Forgotten Realms"-Serie stammt, die ihrerseits auf dem bekannten AD&D-System beruht. Das Game ist daher auch nach dem gleichen Muster gestrickt wie "Hillsfar" und "Pool of Radiance".
Losgehen tut's diesmal in einem Gasthaus, wo unsere Helden eines morgens mit schwerem aber leerem Kopf erwachen. Ausserdem weisen ihre Unterarme jeweils fünf hübsche, blaue Tätowierungen mit verschiedenen Symbolen auf. Jeder denkt natürlich sofort, die Jungs waren gestern erst einen saufen und anschliessend im Tattoo-Studio. Stimmt garnicht, die Ärmsten wurden verflucht und stehen jetzt im Bann von fünf bösen Mächten! Problem erkannt, Gefahr aber noch längst nicht gebannt: Bis man Bannmale samt Fluch wieder los ist, steht dem "Dirigenten" vor dem Monitor so einiges bevor… Was hat Curse of the Azure Bonds an spieltechnisschen Neuerungen zu bieten? Nun, neue Helden starten jetzt direkt im fünften (Erfahrungs-) Level; dementsprechend stärker geworden sind damit allerdings auch die Gegner, von denen es viele bekannte und einige unbekannte gibt. Wer noch ein paar Helden aus "Hillsfar" oder "Pool of Radiance" übrig hat, kann diese ebenfalls verwenden. Schliesslich ist es für menschliche Charaktere jetzt erstmals möglich, im Laufe ihres Abenteuerlebens die Klasse zu wechseln und sich auf diese Weise zu einer gigantischen Kampfmaschine zu mausern (z.B. Paladin & Zauberer). Die Präsentation des Spiels ist allerdings die gleiche wie bei den Vorgängern (oder auch "Champions of Krynn"-ätsch!) und sieht halt immer noch mehr nach C64 als nach Amiga aus. Das gilt für die Grafik ebenso wie für die raren Soundeffekte, vor allem aber für die Handhabung: Nach wie vor muss man sich mühsam durch die Menüs quälen. Trotz der vorhandenen Maussteuerung empfehlt sich die Eingabe per Tastatur, aber das ist natürlich auch Geschmackssache. Dringend anzuraten ist allerdings, dass man seine Mannen im Kampf selbst steuert - sonst kann es schon mal vorkommen, dass der Computer die eigenen Leute attackiert! Ansonsten gehört das Kampfsystem aber mit zum Besten, was das Spiel zu bieten hat, und weisst etliche Variations-möglichkeiten auf (wenn nur das Sichtfeld ein bisschen grösser wäre). Leider hat sich auch hinsichtlich des Grundkonzepts wenig geändert, immer noch wird viel gekämpft, aber kaum getüftelt, immer noch ist der Spieler auf einen relativ starren Handlungsrahmen angewiesen. Aber echte AD&D-Fans können und wollen damit leben, sie werden Curse of the Azure Bonds auch sicher nicht verübeln, dass es wenig Neues und viel Altbekanntes in der gewohnten Verpackung auf den Screen bringt. (wh) Amiga Joker, Januar 1991 |
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hinzugefügt: October 31st 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1514
Sprache: german