Dragon Strike
Nach unzähligen Strategie- und Rollenspielen hat sich SSI mal auf Neuland gewagt und einen „urzeitlichen“ Flugsimulator herausgebracht. Naja, soweit man in diesem Zusammenhang überhaupt von einer Simulation reden kann...
Wie vom AD&D-Spezialisten SSI nicht anders zu erwarten, ist das eigentliche Fluggeschehen in eine typische Fantasy-Geschichte eingebettet: Das schöne Ansalon wird von den bösen Draconiern angegriffen, die mit ihrer übermächtigen (Drachen-) Armee beinahe das ganze Land besetzt haben. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines jungen und (vorerst noch) unerfahrenen Drachenreiters, der die feindlichen Horden über die Grenzen zurücktreiben soll.
Man beginnt – wie in einem Rollenspiel – mit wenig Ausrüstung und Erfahrungspunkten. Die Aufträge sind bunt gemixt, unter anderem darf man Spionagedrachen verjagen, Schiffe eskortieren, gestohlene Dracheneier zurückholen und sich natürlich mit der feindlichen Armee rumprügeln. Für gewonnene Schlachten erhält man bessere Flugviecher, die Auswahl reicht dabei vom billigen Bronzedrachen bis zum güldenen Superflieger. Die Tierchen unterscheiden sich nicht nur vom Aussehen her, sondern auch in punkto Geschwindigkeit und Bewaffnung. Zur serienmäßigen Grundausstattung gehört bei allen ein Kristallkugel-Radar, Heilmittel, Kompaß, sowie Anzeigen für Geschwindigkeit, Flughöhe, Kraft, Atem, Hitpoints und die aktuelle Position des Gegners. Bei den Waffen darf man sich selbst verständlich keine Sidewinders und Mavericks erwarten, stattdessen wird hier meist mit Lanze oder Feueratem gekämpft (wenn es hart auf hart kommt, auch mal mit Zähnen un Klauen!). Auf der Gegenseite tummeln sich Draconier, Wyvern, Manticores, Drachen in allen Farben des Regenbogens, Schiffe, Festungen und Bogenschützen (quasi die Flugabwehr!). Dragon Strike läßt sich am besten als eine ausgefallene Mischung aus Flugsimulator und Rollenspiel beschreiben. Das Flugverhalten ist ausgesprochen „realistisch“, unser Redaktions-Lindwurm fliegt sich auch nicht besser... Es gibt drei unterschiedlich harte Karrierewege mit jeweils anderen Missionen, wobei die ersten Aufträge stets sehr leicht sind, die letzten dafür immer fürchterlich(!) schwer. In sachen Optik besteht kaum ein Unterschied zu der bereits seit einiger Zeit erhältlichen PC-Version (mit VGA, wohlgemerkt) – leider auch nicht, was die Geschwindigkeit angeht. Auf der Stufe mit den wenigsten Grafikdetails ist das Spiel zwar sehr schnell, auf der detailreichsten aber nahezu unspielbar träge. Prinzipiell sind abe sowohl die Vektorgrafik als auch die farbenfrohen Zwischenbilder eine Augenweide. Weit besser als am PC ist jedenfalls die Steuerung gelungen, jetzt kommt man mit Maus und Joystick gleichermaßen problemlos klar. Der Sound bietet ein recht gemischtes Vergnügen: Die Effekte sind ausgezeignet, die Musik eher düdelig. Unterm Strich bleibt trotz einzelner Kritikpunkte ein Klassespiel – originell gemacht und vor allem mit jede Menge Langzeitmotivation! (mm) Amiga Joker, Dezember 1990 |
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hinzugefügt: February 5th 2015
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 2455
Sprache: german