F1
Tu gutes und sprich nicht darüber: Nach diesem Motto griff sich Domark das gute, alte „Vroom“ von Lankhor, schraubte ein wenig daran herum und präsentiert es uns jetzt als brandneues Autorennspiel.
Lediglich ein diskreter Hinweis auf der Packungsrückseite klärt den Wohnzimmerpiloten darüber auf, daß das Gameplay schon runde zwei jahre auf dem Buckel hat: Nach der Wahl von Schwierigkeitsgrad, Bereifung und automatischer bzw. Manueller Schaltung darf man auf einem Dutzend Grand-Prix-Kursen gegen 15 Formel-I-Boliden antreten. Im Meisterschaftsmodus wird nach den üblichen WM-Regeln gefahren, daneben gibt es das Training, den Splitscreen mit einem menschlichen oder rechnergesteuerten Gegner sowie den Arcademodus, wo eine bestimmte Zahl von Fahrzeugen überholt werden muß. Unmittelbar vor dem Start und während des Rennens kann man in die Box fahren und dort Änderungen an Kupplung, Bereifung und Spoilern vornehmen lassen. Was ist nun so richtig neu an F1? Immerhin genug, um diesen Test zu rechtfertigen: Von den sechs „Vroom“-Strecken ist gerade mal eine übriggeblieben, auch der Splitscreen war anno Lankhor nicht vorhanden, und die Liste der teilnehmenden Fahrer wurde dem aktuellen Formel-I-Stand angepaßt.
Außerdem ist das Game (in den drei Solo-Modi) jetzt in einer wahnwitzig schnellen Turbovariante spielbar, bei der man allerdings bloß ununterbrochen im Acker landet. Auch so ist das Tempo der 3D-Grafik nämlich schon derart atemberaubend, daß man es am 1200er sogar künstlich bremsen kann! Erkauft wird die enorme Geschwindigkeit mit verhältmismäßig kargen Landschaften – all die Boxen, Tribünen, Tunnel, Pfeiler etc. Bestehen aus schlichten, einfarbigen Polygonen, die Konkurrenz düst ebenfalls recht farbarm durch die Lande, und die paar Bäume und Häuser machen den Kohl auch nicht mehr fett. Dafür ist das obere Bildschirmdrittel ebenso hübsch wie informativ ausgefallen: neben einer Übersichtskarte findet man dort Angaben über das gefahrene Tempo, die Rundenzahl, die verstrichene Zeit und den momentan eingenommenen Platz. An der Optik hätte man bei der Überarbeitung ruhig noch ein bißchen feilen dürfen, auch wenn das Tempo darunter gelitten hätte. Dasselbe gilt für die nach wie vor fehlende Speicheroption und die nicht hundertprozentig geglückte Kollisionsabfrage. Die Steuerung (Stick oder Maus) der Boliden klappt dafür in der Praxis ohne größere Probleme – wie gesagt, wenn man den unglückseligen Turbomodus ignoriert. Am Sound hat dagegen unüberhörbar der Zahn der Zeit genagt, inzwischen klingen Formel-I-Renner am Amiga einfach ganz anders. Unter dem Strich kriegt man hier also solide Raserkost, die in erster Linie durch ihr fulminantes Tempo besticht. Schlecht fährt man damit bestimmt nicht, zumal „Vroom“ ja seinerzeit ein Highlight des Genres war. Wer das Original jedoch bereitst besitzt, kann sich das Startgeld für F1 getrost sparen, sooo aufregend sind die neuen Features nun auch wieder nicht... (mic) Amiga Joker, Januar 1994 |
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hinzugefügt: March 12th 2015
Magazin: AJ
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Sprache: german