Facination
Sex minus drei
Immer wieder grifft der computerisierte Lustmolch voller Vorfreude zu den Softsex-Adventures von Muriel Tramis, immer wieder wird er enttäuscht. Beim dritten Anlauf nach "Emanuelle" und "Geisha" standesgemäß in dreifacher Hinsicht...
Erstens: Die liebe Muriel scheint zu glauben, daß Erotik Fans automatisch nur Schmalspur-Abenteurer sein können. Also Leute, die es gerade noch schaffen, mit der Maus sämtliche Räumen einzusammeln und anschließend auf sämtliche anderen Gegenstände und Personen anzuwenden. Sogar die Reihenfolge ist dabei ziemlich beliebig. Hauptsache, man klickt gnadenlos alles und jeden an. Dementsprechend einsteigerfreundlich sind die Rätsel gehalten, vom Handlungsablauf ganz zu schweigen.
Zweitens: Auch die Story wirkt nur auf den ersten Blick faszinierend. Die Piloten Dolarice May ist durch eine Verkettung unglücklicher Umstände in den Besitz einer Ampulle mit hochbrisanten "Liebestropfen" gelangt, die sie unbedingt an den Mann bringen will - und zwar an einen ganz bestimmten. Bloß ist der äußerst schlecht erreichbar, dafür interessiert sich jede Menge andere (böse) Männer brennend für das kleine Röhrchen. Drittens: Die Präsentation hält leider nicht, was sich der Molch verspricht. Zwar ist die Grafik recht hübsch anzusehen, aber nicht besonderes umfangreich. Schlimmer noch, sie ist ziemlich jugendfrei! Dazu wiederholt sich andauernd die gleiche Begleitmusik. Effekte sind zwar vorhanden, aber rar und kaum spektakulär. Was hier wirklich befriedigt wird, ist das Verlangen nach einer vernünftigen Maussteuerung - anders geartete Gelüste bleiben eher unerfüllt. (od) Amiga Joker, März 1992 |
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hinzugefügt: May 11th 2015
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1937
Sprache: german