Auf dem Marschplan stehen die Schlachten von Napoleons letztem Feldzug anno 1815, als der kleine Kaiser großen Knatsch mit England und Preußen hate. In der berühmten Schlacht bei Waterloo fetzten ihm dann Blücher und Wellington knapp, aber gründlich den Dreispitz von der eroberungssüchtigen Birne – diese Ereignisse bilden hier den Hintergrund für vier historisch belegte und zwei hypothetische Szenarien, wobei der Spieler jeweils zwischen den beiden beteiligten Seiten und fünf Schwierigkeitsgraden wählen darf.

Auf den belgischen Feldern der Ehre werden dann die aus Kavallerie, Infanterie und Artillerie bestehenden Armeen menügesteuert und in Echtzeit aufeinander gehetzt, was unter Zuhilfenahme der drei Zoomstufen stets ganz genau in recht nettem Iso-3D zu sehen ist. Bloß bekommt man dabei grauenhafte Animationen zu Gesicht, zudem sind die ineinander verkeilten Wuselsprites wegen der strengen Kleiderordnung kaum noch voneinander zu unterscheiden. Für zusätzlichen Verdruß sorgen das ruckelige Scrolling der Karte und die unerklärliche Nichtbeachtung so manches Feldhernbefehls. Auch Sound- und Musikbegleitung stellen keine Ruhmestaten dar, so daß die eher umständliche Maussteuerung bei der abschließenden Manöverkritik plötzlich überraschend gut dasteht...

Alles in allem ist Fields of Glory ein schönes Beispiel, wie man aus einem historisch genauen Ansatz und einem im Prinzip recht ansprechenden Gameplay durch viele kleine Schlampereien einen echten Verlierer macht. (mic)

Amiga Joker, Dezember 1994