Frenetic
Rollenspiel, Plattformgehüpfe, Söldner-Blutrausch – welches Genre fehlt Core Design eigentlich noch in der Sammlung? Richtig, eine zünftige Knallerei im Weltraum! Und da kommt sie schon...
Nach ausgiebiger Suche haben wir immerhin ein paar Gemeinsamkeiten mit den anderen Werken der englischen Newcomer ausfindig gemacht, beispielsweise scrollt Frenetic genau wie "War Zone" von oben nach unten. Und genau wie ihr Erstling "Corporation" spielt auch die neue Ballerorgie in ferner Zukunft, konkret im 23. Jahrhundert gegen 3.10 nachmittags. Um diese Jahreszeit wird es nämlich kritisch für Mütterchen Erde: Durch fortwährende Alien-Angriffe ist unser geplagter Heimatplanet schon ganz geschwächt; da er es nach Expertenansicht deshalb nicht mehr allzulange machen wird, schickt man flugs einen Raumgleiter los, der sich draußen im All nach neuen Lebensräumen für die Menschheit umsehen soll. Auf dem Pilotensitz: Du. Copilot: Dein bester Freund.
Die Story kennt man zwar schon von irgendwoher, aber das macht fast gar nichts. Schließlich sollen die Herren Ballergame-Erfinder ihre Kreativität nicht an eine hochoriginelle Hintergrundgeschichte verschwenden, sondern lieber an die Action auf dem Screen denken! Was sie hier auch gemacht haben – herausgekommen sind dabei acht Level voller rotierender UFOs, riesiger Blechschlangen, brandgefährlicher Meteoriten und ähnlich nervenaufreibenden Gegnern. Selbstverständlich fehlen auch die besonders dicken und daher auch besonders belastbaren Endgegner nicht. Ebenfalls vertreten: Extrawaffen (Frontlaser, Zusatz- und Streuschußkanonen, diverse Raketen – insgesamt acht verschiedene Waffentypen), Schutzschilde, Extraleben und "Raumschiffbeschleuniger". Wer unterwegs brav ales niederballert und folglich kräftig Punkte sammelt, kriegt bei Überschreitung der 100.000er Schwelle sogar noch ein weiteres Leben spendiert. Bei vertikal scrollenden Space-Ballereien ist naturgemäß der Vergleich mit "Xenon 2" fällig, und da schneidet Frenetic gar nicht mal so übel ab. Zwar kann es dem Meisterwerk der Bitmap Brothers in keinem Punkt wirklich das Wasser reichen, aber wer das eine mag, wird auch das andere mögen: Hintergründe und Sprites sind sehr ansprechend geraten (wenn auch nicht so detailliert wie bei "Xenon 2"), das Scrolling ist rasend schnell (wenn auch ein wenig ruckelig), und die Schuß-bzw. Explosionsgeräusche sind genauso knackig, wie die Musik aufpeitschend ist (wenn auch nicht so genial wie die von Ihrwißtschonwas). Uneingeschränkt lobenswert dagegen die Steuerung, bzw. die ganze Handhabung – nicht zuletzt deswegen, weil sich der zweite Spieler jederzeit durch einen Druck auf den Feuerknopf in die laufende Action einklinken kann. Also ein sehenwertes Ballergame ohne nennenswerte Schwachstellen, linke Feindformationen oder völlig unbesiegbare Endgegner – da werden sich bestimmt ein paar Fans finden, die Frenetic so richtig frenetisch (oder war's fanatisch?) spielen! (C. Borgmeier) September 1991 |
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hinzugefügt: February 20th 2017
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 2088
Sprache: german