Galactic Warrior Rats
”Alien Breed” zählt zu den besten Baller-Knallern am Amiga, nun hat Summit mit den passenden Budget-Klon geliefert. Feine Sache, wenn die Company bloß nicht ein Ableger des Flop-Produzenten Alternative Software wäre...
Beim ersten Testlauf schwebte daher die Befürchtung eines neuerlichen Spar-Spektakels à la „Thomas the Tank Engine“ im Raum und wurde prompt... widerlegt! Ja, zur allgemeinen Überraschung entpuppten sich die galaktischen Kampfratten als eine höchst spielbare „Gauntlet“-Mutation. Überspringen wir also die belanglose Vorgeschichte um Weltraum-Kolonisten, amoklaufende Computersysteme und menschenrettende Nagetier-Helden und kommen zum Eingemachten:
Ähnlich wie bei der Alienbrut, gilt es auch hier, eine multidirektional scrollende Raumstation zu durchstöbern, dabei eine bestimmte Anzahl von Energieanlagen auszuschalten und auf dem Weg diverse Wachrobbis zu killen. Das Umfeld wird dabei stets aus der Draufsicht gezeigt, als Kampfgefährt dienen drei waffenstarrende Kugelfahrzeuge, die abwechselnd in die Schlacht geführt werden. Solange es das Kapital zuläßt, darf man vor dem Start teure Laser, mächtige Smartbombs oder ballernde Begleitsatelliten anmontieren; durch Sammeln von Bonusmünzen läßt sich der geschrumpfte Finanzetat anschließend wieder aufmöbeln. Innerhalb des Kampfgebiets halten Computerterminals jederzeit eine Übersichtskarte des kompletten Levels abrufbereit, auch kann an diesen Stationen unterwegs aufgerüstet werden. Für spielerischen Tiefgang sorgen bei alldem die komplex aufgebauten Futuro-Labyrinthe, die in mehrere (über Aufzüge erreichbare) Geschosse unterteilt sind und abschnittsweise erst durch das Finden versteckter Schlüssel zugänglich werden. Damit der Rundgang nicht zum Spaziergang gerät, wollen dem Spieler ständig ballerwütige Flak-Anlagen, spürsinnige Kleinroboter und wieselflinke Droiden an’s Schutzschild, dessen Energievorrat freilich nicht unbegrenzt vorhält. Durch geschicktes Ausnützen von Verstecken, Mauern und anderen Baulichkeiten lassen sich manche Unholde zwar an der Nase herumführen, aber dennoch – soll den Digi-Ratten nicht binnen weniger Sekunden das Heldenfell über die Ohren gezogen werden, ist äußerst bedachtes Vorgehen notwendig! Hitzköpfe werden also kaum je spätere Abschnitte zu Gesicht bekommen, und das wäre wirklich jammerschade: Zwar können die höheren Level kaum noch mit neuem Kanonenfutter aufwarten, doch ändert sich das Design von Mal zu Mal. Akustisch halten sich die Überraschungen allerdings in Grenzen, von den brauchbaren Musikstücken vor und nach Spielbeginn abgesehen, wird man mit ein paar netten Sound-FX abgespeist. Unter dem Strich sind die knapp 30 Mäuse bei den Kampfratten also gut aufgehoben. Zumindest, wenn man davon absieht, daß für’s gleiche Geld auch die Special-Edition von „Alien Breed“ zu haben ist – und im direkten Vergleich bietet das Original halt doch wesentlich mehr Abwechslung, bessere Präsentation und höheres Tempo. (rl) Amiga Joker, April 1993 |
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hinzugefügt: February 20th 2017
Magazin: AJ
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Sprache: german