Gloom
Bei Psygnosis beschloß man, daß "Bob’s Bad Day" nicht das letzte originelle Geschicklichkeitsgame aus Liverpool gewesen sein soll – die Wahl des Helden fiel entsprechend ungewöhnlich aus: ein Schleimklumpen! |
Wir bekommen e shier also mite einem glitschigen Etwas zu tun, das nicht von ungefähr an diese Masse in Dosen erinnert, die zum Schrecken aller Mütter oft und gern an kleine Kinder verhökert wird: Schleimbatzen Globdule will unbedingt ein richtiges Spielzeug werden, was dank der mütterfreundlichen Programmierer natürlich nicht so einfach ist. Um ins Spielzeugland eingelassen zu werden, muß der glibbrige Hauptdarsteller sich erst durch etliche Plattformwelten quälen und darin jeweils eine bestimmte Anzahl von Diamanten sammeln...
Wie es seine Spezies so an sich hat, kann Globdule nicht laufen, sondern nur an den Rändern von Mauern, Felsen oder anderem festen Undergrund entlangkriechen und auf Knopfdruck mal einen kurzen Hopser machen. In kritischen Situationen setzt er zu einem gemeingefährlich aussehenden Drehsprung an, der auch ein gutes Mittel gegen die gelegentlich auftauchenden Flöhe, Bienen, Kühe oder Kuschelsaurier darstellt. Gerade die Dinos erweisen sich als extrem hartnäckig, wenn es darum geht, dem armen Schleimer sein bißchen Energie und in weiterer Folge seine drei Leben zu mopsen. Für zusätzliche Abwechslung sorgen Feuergruben, herabfallende Speere, rutschige Eisoberflächen und tückische Unterwasserebenen. Um Schleimi ein faire Chance zu geben, haben die Psygnosen eine ganze Reihe von Bonusgegenständen auf seinem Weg plaziert:Äpfel, Birnen, Trauben, etliche andere Obstsorten und Sterne frischen nicht nur den Energiehaushalt auf, sondern lassen sich bei entsprechender Sammelwut auch in Extraleben ummünzen. Um die kleinen grauen Schleimzellen ebenfalls zu beschäftigen, gibt es Türen in verschiedenen Farben, die nur mit dem passenden und meist sehr gut versteckten Schlüssel geöffnet werden können. Von Zeit zu Zeit kriecht Globdule auf Falltüren zu, die entweder zu eunermeßlichen Schätzen oder zu seinem vorzeitigen Ableben führen. Ebenfalls etwas unsichere Sachen sind die vor allem in den späteren, mehrere Bildschirme umfassenden Levels vorhandenen Teleporter, weil man bei ihnen nie so genau weiß, wo die Reise endet. Ob es Mutti nun paßt oder nicht, die niedlich animierte Grafik ist jedenfalls zuckersüß gezeichnet und wird butterweich gescrollt, wobei speziell die vielfältigen Bewegungsabläufe der Heldenkugel immer wieder ungläubiges Staunen hervorrufen. Auch akustisch wird fleißig geblubbert und fetzig musiziert, lediglich das Handling des Schleimbeutels erscheint manchmal etwas hakelig – da es keinerlei Zeitdruck gibt, stört das allerdings kaum. Also kein Meilenschleim, äh, Meilenstein, aber solide Kriech- & Knobel-Kost mit einigen netten Ideen. Und immerhin zieht Globdule eine Schleimspur aus Spielspaß hinter sich her, genug, um sihc bei Fans von Actiontüfteleien einschleimen zu können... (mic) Amiga Joker, Januar 1994 |
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hinzugefügt: February 20th 2017
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1195
Sprache: german