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Lotus 3 - The ultimate challenge

 

Lotus 3 – The ultimate challenge logo

Core Designs Jaguar war fraglos ein Superbolide, und auch die neuen Vektor-Öfen von Psygnosis sind nicht zu verachten – aber der Klassiker unter den Amiga-Flitzers ist ganz klar Gremlins Lotus! Start frei zur dritten und entscheidenden Runde...

Zwei Vorgänger, zwei Hits – da sind die Erwartungen natürlich hoch gesteckt. Kann Lotus 3 seinem Namen gerecht werden, indem es tatsächlich die ultimative Herausforderung im digitalen Rennsport darstellt? Reicht der Oktangehalt im Blut der Programmierer, um wirklich nochmal einen müden Abklatsch vergangener Erfolge zu tun? Die Sorgen waren überflüssig, alle Spekulationen müßig: Teil drei der Lotus-Saga ist eine perfekte Kombination aus den besten Spielelementen der Vorgänger, gewürzt mit einem spektakulären Intro, fünf brandneuen Szenarien, einem zusätzlichen Auto und dem außergewöhnlichsten Kurs-Designer, den wir je gesehen haben!

Aber vor die Zieldurchfahrt haben die Streckenposten bekanntlich die Startflagge gesetzt, also beginnen wir erstmal ganz bescheiden mit den grundsätzlichen (Einstell-) Möglichkeiten und Optionen im Hauptmenü. Dort dürfen die ein oder zwei Spieler ihren Namen eingeben, zwischen manueller und automatischer Schaltung wählen und sich dazu äußern, ob sie lieber per Stick, mit dem Feuerknopf oder der Tastatur (Spieler zwei) Gas geben. Außerdem will das Programm wissen, ob die Fahrer gegen ein Zeitlimit à la „Lotus 2" rasen wollen, oder ob sie eher die „Lotus 1"-Methode bevorzugen, bei der man unter die ersten Zehn kommen muß, um sich für die nächste Strecke zu qualifizieren. Bei den fünf anwählbaren Szenarien entspricht das dann dem „Championship Style" (Plazierung) bzw. dem „Arcade Style" (Zeitlimit), dazu gibt es den „Circuit"-Modus (ein Rundkurs), den „Run"-Modus (eine lange Strecke) und schließlich noch eine (namenlose) Mischung aus allen aufgezählten Elementen. Tja, wer die Wahl hat, hat die Qual...

Amiga Joker HitDie Qual der Wahl hat man als Pilot auch bei den Boliden, denn neben dem ursprünglichen Lotus Esprit Turbo stehen jetzt ein Lotus Elan sowie ein M 200 für den Ausflug bereit. Anschließend folgt noch der obligate CD-Player, wo man sich unter sechs hervorragenden Musikstücken seine Soundbegleitung herauspicken darf. Auch wenn der Gasfuß schon juckt, wir können unmöglich losfahren, ohne zuvor über die wirklich bahnbrechende Neuerung von Lotus 3 gesprochen zu haben – das „Racing Environment Construction System", kurz RECS genannt.

Dieses ausgetüftelte System kann nämlich weit mehr als ein herkömmlicher Streckenbaukasten, bei dem die einzelnen Kurven, Büsche etc. von Hand aneinander gereiht weden müssen. Stattdessen arbeitet RECS mit einem elfstelligen Code, wobei eine Ziffer beispielsweise für den Kurvenanteil in Prozenten steht, eine andere für die Kurslänge und so weiter und so fort. Man braucht also nur die entsprechende Codeziffer einzugeben, und schon ist die persönliche Hausstrecke fix und fertig. Sollte sich dann herausstellen, daß es doch zu viele/weniger Hügel sind, oder die Computergegner viel zu schnell/langsam fahren, genügt die änderung von ein, zwei Ziffern, um den Kurs zu optimieren. Daher war hier auch eine Speichermöglichkeit für die selbstgestrickten Asphaltpisten überflüssig, sie sind ja alle schon vorhanden und können jederzeit mit dem passenden Code aufgerufen werden. So, nun ist es aber wirklich soweit: Gentlemen, start your Engines!

Lotus 3 – The ultimate challengeWie bei „Lotus 2" wird im Solo-Modus der volle PAL-Screen ausgenutzt, während man zu zweit über einen Splitscreen donnert. Die 3D-Grafik ist von gewohnter Güte, sprich, beim Durchfahren von Pfützen spritzt das Wasser hoch, im Nebel sind die anderen Fahrzeuge nur schemenhaft zu erkennen, und der Zoom-Effekt ist so sensationell wie eh und je. Insgesamt ist die Angelegenheit vielleicht sogar einen Tick schneller geworden, die Konkurrenz ist jetzt schön bunt, und auf alle Fälle wird in den neuen Szenarien mehr Abwechslung geboten. Die 64 vorhandenen Strecken verteilen sich nun nämlich nicht mehr auf acht, sondern auf dreizehn unterschiedliche Renn-Welten. Außer Schnee, Wald, Wüste, Autobahn, Nebel, Nacht, Sumpf und Sturm gibt es jetzt auch schaurig heulenden "Wind", verkehrsbehindernde „Bauarbeiten",, schlüpfrigen „Matsch", ein „Gebirge" mit guter Fernsicht und last but not least die „Zukunft", wo es natürlich durch lauter futuristische Landschaften geht.

Die Steuerung ist einmal mehr über alle Zweifel erhaben, so wie das gesamte Gameplay nach wie vor überzeugen kann. Wenn nun jemand behauptet, das Spielprinzip wäre dank der vorangegangenen Lotus-Modelle und des grundsätzlich ähnlichen „Jaguar XJ 220" schon ausgelutscht, dann hat er nicht recht – Lotus 3 ist mehr als eine schlichte Zusammenfassung des bisher Dagewesenen. Nein, durch die vielen neuen Spielelemente und den genialen Kursdesigner ist es schlicht und ergreifend der Höhepunkt eines Genres! Sicher, das eine oder andere Feature mag einem bekannt vorkommen, aber was macht das schon, wenn dem Hochgeschwindigkeits-Automobilisten dafür Fahrspaß pur geboten wird? Wer da mäkelt, der muß sich auch bei jedem neuen Rollenspiel darüber aufregen, daß schon wieder Monster auftauchen...

(C. Borgmeier)

Amiga Joker, Oktober 1992

LOTUS 3
(GREMLIN)
3D - AUTORENNEN

85%

"ULTIMATIV"
Amiga Joker
GRAFIK
ANIMATION
MUSIK
SOUND-FX
HANDHABUNG
DAUERSPASS
82%
86%
88%
75%
90%
86%
FÜR FORTGESCHRITTENE
PREIS DM 79,-
SPEICHERBEDARF
DISKS/ZWEITFLOPPY
HD-INSTALLATION
SPEICHERBAR
DEUTSCH
1 MB
2/NEIN
NEIN
SPIELST.:CODES
ANLEITUNG

 

hinzugefügt: May 1st 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1  
Hits: 1549
Sprache: german


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