Lost vikings,The
Interplay kennt man als Schöpfer klassischen Denksports wie „Battle Chess" oder die „Bard’s Tale Saga" - was also kann manda von einem Plattformgame erwarten? Ganz einfach: Unterhaltung vom Feinsten!.
Die verlorenen Wikinger vereinen nämlich alle Tugenden höherer Joystick-Akrobatik auf sich, von der Arace-Knobelei à la „Humans" bis hin zu reinrassiger Plattform-Action im Stil von „Mario" - kein Wunder, daß sie demnächst auch den PC und diverse Konsolen heimsuchen wollen. Jetzt dürfen aber wir Amigianer mit Erik, Olaf und Baleog Bekanntschaft schließen.
Die Jungs sind ganz gewöhnliche Wikinger wie Du und ich und gehen auch brav ihren Raubzügen nach, bis sie eines Tages auf ein mysteriöses Raumschiff teleportiert werden. Verständlich, daß sich unser Trio hier fehl am Platze fühlt und baldmöglichst zurück in die gewohnte Holzhütte will. Also wird zunächst einmal der Ausgang des Raumers gesucht, wobei man jederzeit zwischen den drei Hauptaderstellen wechseln und so die Vorteile jedes Charakters nützen kann: Erik ist ein meisterlicher Hüpfer und zertrümmert mit seinem hammerharten Schädel jede (poröse) Wand, Olaf macht den schützenden Schildträger, während der clevere Baleog als einziger in der Lage ist, Türen zu öffnen oder Zugbrücken zu bedienen - kurz, Teamwork ist angesagt. Gegenstände aufklauben (vier pro Mann und Nase) ist freilich genauso angesagt, denn wer mag schon auf energiespendene Steaks oder Hindernissprengende Bomben verzichten? Auf Gegner möchten die Programmierer ebenfalls nicht verzichten, und so knabert man hier nicht nur an (vom Schwierigkeitsgrad her goldrichtigen) Rätselnüssen und absolviert Geschicklichkeitstests, sondern erwehrt sich mittels Pfeil und Bogen oder Schwert auch allerliebst gestalteten Monstern wie etwa Knuddel-Drachen. Die rund drei Dutzend Levels laufen schier über von guten Ideen und ständig neuen Herausforderungen, darüber hinaus kommt auch der Humor nicht zu kurz: Wenn man z.B. Erik per Blasebalg aufpumpt und er an die Decek schwebt, oder wenn Baleog funkenstiebend an der Starkstrom-Leitung hängt, sieht das wirklich lustig aus! Überhaupt sieht hier alles gut aus, von den Hauptdarstellern über die Feindsprites bis hin zu den in jedem Level wechselnden Hintergrundszenarien. Das Scrolling in alle Himmelsrichtungen könnte kaum zarter sein, die Musikbegleitung geht sofort in die Beine, und viele Aktionen werden von witzigen Sound-FX begleitet. Eigentlich fehlt hier wirklich nichts, was ein gutes Game ausmach - die Duo-Option für zwei Wikinger hintereinander ebensowenig wie versteckte Bonusräume oder ein deutschsprachige Help-Funktion, die Anfängern bei den ersten Rätseln auf die Sprünge hilft. Der langen Rede kurzer Sinn: Mit Lost Vikings haben die Interplay-Barden einen Höhepunkt der derzeitigen Hüpfomania am Amiga abgeliefert, wie er ausgefeilter und motivierender auf keiner Konsole zu finden ist! (rl) Amiga Joker, Juni 1993 |
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hinzugefügt: May 1st 2013
Magazin: AJ
Punkte: 1
Hits: 1474
Sprache: german