Arnie 2
Im Kino war Arnie gerade der letzte Action-Held, am Screen ist sein namensvetter so ziemlich das Letzte für Action-Helden: Zeppelin hätte es mal beim anderthalb Jahre alten Vorgänger belassen sollen...
Wo man einst die Wahl zwischen verschiedenen Plattform-Söldern hätte, ist jetzt Solo-Killen pur angesagt. Und da solche Metzeleien seit jeher schon Ansichtssache sind, hat sich auch die Perspektive geändert, in der es bei den vier anwählbaren Missions zur Sache geht: Neuerdings turnt Arnie über einen Iso-Screen, um Dealern das Handwerk zu legen, Kriegsgefangene zu befreien, aus einer Militärbasis zu entkommen oder die Ventile einer Chemiegrafik zu zerstören.
Simple übungen sind das selbst für einen erprobten Helden wie unseren Arnie nicht, ist doch die Grundausstattung mit einer Knarre und fünf Handgranaten arg dürftig ausgefallen. Und auch, daß gemeuchelte Gegner gelegentlich Waffen und Sanitätskoffer zurücklassen oder mal ‚ne Kiste Granaten und sogar ein Extraleben abfällt, macht das (bzw. Die drei) Söldernleben nicht viel einfacher – dafür sorgt schon die hakelige Sticksteuerung. Gottlob wird man, während man sich so an energiesaugenden Feinden, Tretminen und Schußanlagen vorbeischleicht, nicht auch noch von einem Zeitlimit gehetzt, sonst würde einen das unendlich zähe Vier-Wege-Scrolling vollends in den Wahnsinn treiben! Nun mag man einwenden, daß die Animationen recht brauchbar sind und der Sound (kurze Titelmelodie plus FX) annehmbar ist, mag anmerken, daß man nach Verlust eines Lebens wenigstens gleich an derselben Stelle wieder aufersteht, und mag sich mit dem kulanten Preis trösten – aber was hilft all das Mögen, wenn so was wie Spielspaß gar nicht erst aufkommen mag? (ms) Amiga Joker, November 1993 |
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hinzugefügt: May 1st 2013
Magazin: AJ
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Sprache: german